Wie man sich beim Titel vielleicht schon denken kann – oder auch nicht? -, habe ich gestern meine Weisheitszähne entfernt bekommen.
Das war eine kleine Tortur, da ich absolute Panik davor hatte.
Ich habe zwar Entspannungstabletten bekommen und durfte auch laut Musik hören – mein Musikgeschmack verwunderte die Ärztin sehr! -, aber ich war trotzdem froh, dass es so schnell wieder vorbei war.
Den restlichen gestrigen Tag haben mich die Tabletten, die Nachwirkungen der Betäubung und die Schmerzmittel vollkommen außer Gefecht gesetzt.
Heute fühle ich mich schon ein wenig wacher, auch wenn sich meine Wangen unerfreulicherweise doch ein wenig denen eines Hamsters annähern.
Dabei bin ich die ganze Zeit so brav dabei zu Kühlen!
Da ich den ganzen Tag herumsitze und nicht wirklich etwas mache(n darf), dachte ich, dass ich mal einen kleinen Text aus dem Schreibkurs reinstelle.
Dazu muss gesagt werden, dass der Text bisher erst minimal überarbeitet wurde – er ist also noch absolut ausbau- und deswegen auch kritikfähig!
Aufgabe war es, die „Rotkäppchen“-Geschichte oder Teile darauf aus der Perspektive des Wolfes darzustellen. Hier also mal mein Versuch, das Ganze umzusetzen:
Ich streife nun schon seit Tagen umher, finde nichts. Hunger, ich habe solchen Hunger! Mitten in der Bewegung verharre ich, spitze die Ohren – was war das? Ein Rascheln im Laub, gleichmäßig – Schritte? Sie sind laut, plump, wenig filigran. Etwas Großes? Egal, auf jeden Fall Fressen!
Auf leisen Pfoten schleiche ich mich näher an das Geräusch heran, recke die Nase in die Höhe. Es riecht gut, definitiv essbar. Mit dem Kopf schiebe ich vorsichtig ein paar kleine Äste, die mir mit ihren Blättern die Sicht versperren, beiseite, und da ist es – mein Abendessen.
Es ist eins von diesen nackten Tieren, ein Junges. Weil ihm der wärmende Schutz eines Fells, wie ich es habe, fehlt, hat es sich in einen rot gefärbten Fellersatz gewickelt. An seinen dünnen Ärmchen hängt etwas, das ich nicht genau erkennen kann. Es riecht jedoch ebenfalls nach Essen – noch mehr Fressen!
Das kleine Ding hat mich noch nicht bemerkt – die Augen und Ohren dieser Tierart sind so schlecht.
Mir entweicht ein kehliges Knurren und endlich entdecken ihre vor Schreck weit aufgerissenen Augen meine gut getarnte Gestalt im Unterholz. Mit einer schnellen Bewegung schieße ich nach vorne, meine Pfoten drücken sich kraftvoll vom Boden ab, und sie schreit.
Ich wende mich jetzt erstmal wieder meinem Kühlpack und dem gefühlt 10000 Kamillentee zu.
Ich hoffe, euch allen geht es besser als mir! ;)
Aleu - Sa, 13:39
Der Titel trifft wohl absolut auf mich zu.
Wobei, eigentlich nicht. Nur, was den Blog angeht, scheine ich mich einfach nicht aufraffen zu können, etwas zu schreiben.
Aber das Problem hatte ich mit Tagebüchern auch noch immer; es war also irgendwie absehbar.
Im allerersten Post hatte ich groß rumgetönt, dass ich meine geistigen Ergüsse aka „Geschichten“ und Gedanken hier verewigen möchte;
Nicht wegen des Publikums, sondern einfach für mich selbst.
Als Sammlung meiner Werke quasi, haha.
Wie viel bisher auf diesem Blog gelandet ist, sieht man ja – (fast) nichts.
Das soll sich nun aber ändern.
Ich besuche seit diesem Semester einen Schreibkurs an meiner Universität, „Kreatives Schreiben“ nennt er sich.
Und da ich ja glaubte, meine Fähigkeit zu schreiben verloren zu haben, habe ich mir bei meiner Anmeldung nicht viel gedacht oder gar erhofft.
Und dann kam es doch ganz anders.
Ich habe wirklich das Gefühl, durch diesen Kurs zu meinem Schreiben zurückzufinden.
Natürlich machen wir dort hauptsächlich Fingerübungen, die mit klaren Vorgaben verbunden sind.
Da mir aber bislang immer ein Thema fehlte, an dem ich mein Schreiben wieder hätte probieren können, kommt mir das Ganze gerade recht.
Es werden ab jetzt also alle Texte (na ja, fast alle; was ich absolut scheußlich finde, kommt hier nicht hin sondern wird lieber noch mal bearbeitet!) aus diesem Kurs auf diesem Blog landen.
Wie gesagt, das Ganze mache ich für mich; sollte sich jemand jedoch nicht mit Kommentaren, Lob, Kritik, Anregungen etc. zurückhalten können, so freue ich mich darüber natürlich auch. ;)
Ein ziemlich sinnloser – oder eher gehaltloser? – Post, aber wenigstens etwas, nicht wahr?!
Aleu - Mi, 12:26
Vor nicht einmal 3 Stunden war ich als Teil einer großen, anonymen Masse vom Flieger, in den Terminal und dann in Richtung Tube geströmt, hatte mich von der Masse durch die Flure und die Rolltreppen hinab treiben lassen.
Anschließend war ich nahezu eine Stunde durch Vororte und schließlich unter die englische Metropole geschaukelt. Fast automatisch war ich an der richtigen Haltestelle ausgestiegen und hatte ohne viel darüber nachzudenken schnell mein Hotel erreicht. Lange war ich nicht dort geblieben, hatte ich das künstlich schöne, unpersönliche Ambiente nicht ertragen – mich trieb es zurück auf die Straße, in die Station, in einen der Wagons, der mit Gerumpel vor mir gehalten hatte. Der Tube-Plan wählte den Weg, den ich zurücklegte, in stiller Erwartung dessen, was vor mir lag. An der betreffenden Haltestelle war ich äußerlich ruhig, innerlich explodierend, ausgestiegen, hatte den unendlich wirkenden Weg die langen Rolltreppen und Gänge entlang zurückgelegt und schließlich vor ihm gestanden – Eros.
Wie schon bei unserem letzten Zusammentreffen war er von Menschen umringt gewesen; jeder wollte ein Bild mit ihm, nur ein Foto mit dem berühmten, kleinen Engel. Aber wenn man ihn direkt ansieht, dann sieht auch er nur einen einzigen Menschen. „Willkommen zurück“, schien er mir in freudigem Sprung zugerufen zu haben. Mit einem stummen Nicken habe ich seinen Gruß erwidert. Dann hatte ich die Augen geschlossen.
Und nun bin ich hier, eines dieser typischen, abgepackten Sandwiches in der einen, eine Flasche meines geliebten Tesco Lemon&Lime Wassers in der anderen Hand. (Natürlich war es unvernünftig, die große Flasche zu nehmen – sie ist unhandlich, schwer und überhaupt, zu groß.) Ich schlendere langsam den Bürgersteig entlang, vorbei an den alten Gebäuden, entlang einer mir selbst noch unbekannten Route, die mich führen wird. Wohin? Ich weiß es nicht, es ist nicht wichtig.
Ich fühle mich fremd, klein, unbedeutend in dieser großen Stadt. Und ich fühle mich groß, ich fühle mich sorgenlos, frei, glücklich und – zuhause.
Die Fremde ist mein Zuhause. Diese Stadt ist mein Zuhause. Sie bietet mir alles, ist alles, was ich will und momentan brauche.
Werde ich nach Glück gefragt, so fällt mir dieser Moment ein. Er war kurz und für den Außenstehenden wohl sehr unbedeutend. Aber dort, in dieser Stadt, in dieser fremden Straße, auf meinem mir unbekannten Weg – war ich glücklich.
Soviel also zu "Mir fehlt das Schreiben".
Nachdem ich seit Jahren nicht mehr ein kreatives Wort zu Papier gebracht habe (stattdessen nur 4 blöde Hausarbeiten!), folgte dieser kreative Ausbruch. Nun, ob es sich als kreativ bezeichnen lässt, weiß ich nicht. Es ist zumindest nicht wissenschaftlich, darüber bin ich schon mal froh.
Und ab nächstem Semester habe ich einen Kurs in "Kreatives Schreiben", der laut Beschreibungstext auch helfen soll "[...]Schreibblockaden aufzuheben und zukünftig zu verhindern".
Dann wünsche ich mir selbst mal viel Glück dabei!
Aleu - Di, 22:14
Yes, I really do.
Da verkünde ich groß, wie gerne ich doch schreibe und dass ich aaaall meine Gedanken aufschreiben will. Und was kommt dann seit 4 Monaten? Nichts, richtig.
Wer auch immer das hier liest, wird sich beim folgenden Satz bestimmt veralbert vorkommen, denn er wird sein wie die typischen Sätze, die beim Schlussmachen fallen – klischeehaft.
Ich versuche es dennoch. Ich hatte einfach unglaublich viel zu tun und einfach nicht den Kopf, irgendwas aufzuschreiben.
Mein Kopf war quasi so vollgestopft, dass nicht mal beim Öffnen des Ventils etwas herauskommen wollte, was ich hier hätte schreiben können. Also kam gar nichts.
Wo war ich damals (wie das klingt! „Im Jahre 18hundertschlagmichtot…“) also stehen geblieben? Schlicht gesagt: Bei der Erfüllung meines Kindheitstraumes.
Naja, Kindheit ist vielleicht etwas zu viel gesagt. Schließlich bin ich darüber erst gestolpert, als ich in der vierten Klasse war.
Die Rede ist von Harry Potter.
Nach langen Jahren des Fieberns, zunächst auf die Bücher, dann auf die Filme, kam die Geschichte schließlich zu einem Ende.
Einem Ende, das keines war.
Denn besonders ab dem Moment, als der letzte Teil der Verfilmung in die Kinos kam, hatte mich das Potter Fieber wieder gepackt wie schon lange nicht mehr.
Nach all den „It all ends“ Plakaten packte mich der Ehrgeiz, ich dachte mir: „Niemals!“ – und begann, die Bücher nochmals zu lesen.
Es folgten Pottermore – Ravenclaw, yes! – und dann schließlich, endlich, kam sie. Die Eröffnung der Studio Tour in London.
Die Eröffnung einer Tour durch jene Studios, in denen die Bücher 10 Jahre lang zum Leben erweckt, in denen schöne und schreckliche Momente auf Film gebannt worden waren.
Und dann, diesen Mai, erfüllte sich mein Traum. Ich stand in der Großen Halle von Hogwarts. Die Gefühle überschlugen sich in mir, aber eines drängte sich besonders in den Vordergrund: Glück. Ich war glücklich, und ich war zu Hause.
Ich weiß, das klingt total…gut, schlicht gesagt klingt es bescheuert. Ich verurteile auch niemanden, der findet, dass diese Gefühle totaler Blödsinn sind. Für mich waren – sind! – sie es nicht.
Die Tour war einfach der Wahnsinn. Die Liebe zum Detail, die man den Filmen schon bei genauerem Hinsehen anmerkt, tritt hier erst so richtig in den Vordergrund. Ganz nebenbei erfährt man auch einiges an Hintergrundinformationen.
Ein sehr schönes Gefühl war auch, dass dort… - nun, dort ist jeder so wie ich. Mindestens.
Das heißt, zum ersten Mal in meinem „Fan-Dasein“ konnte ich mich richtig und ohne Zurückhaltung in diesem ausleben. Schließlich versteht jeder dort, warum es einem so geht, denn sie fühlen es ebenso!
Die Tour war für mich einfach ein unglaubliches Erlebnis. Am Abend lag ich im Bett und konnte nicht schlafen. Es gab so viel zu Verarbeiten, dass mein Kopf viel zu wach war, um auch nur im Entferntesten ans Schlafen zu denken.
Und weil dieses Erlebnis so besonders ist, werde ich es mir auch noch ein zweites Mal gönnen – nächste Woche geht es wieder nach London!
Aleu - Di, 22:13
Einen wunderbaren Abend wünsche ich!
Wann immer ich in den Flieger – obwohl es dieses Mal ja ein Zug sein wird – steige, um gen Norden zu fahren, den kleinen Kanal zu überqueren und mich in einer der hiesigen sehr ähnlichen, aber doch komplett anderen Welt wieder zu finden, ist das mein Gedanke: „I’m coming home“.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich es hier schon irgendwo erwähnt habe, aber wenn es etwas gibt, dass ich abgöttisch liebe, dann ist es wohl die Insel, die durch einen Kanal getrennt von Frankreich liegt – England!
Angefangen hat das alles sogar relativ dämlich – mit Harry Potter (den ich ganz nebenbei auch vergöttere. Näheres dazu vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt).
Ich mochte einfach alles an Harry Potter und als dann schließlich die Filme kamen, packte ich „die Kulisse“ noch auf diesen Stapel „alles“ mit drauf.
Ich liebte also England, weil das für mich Harry Potter war.
Und weil ich ein Perfektionist war – war, bin und wahrscheinlich immer sein werde -, reichte es mir natürlich nicht, England „einfach so“ zu mögen.
Ich wollte alles darüber wissen, um meine Liebe auch fundiert darstellen zu können.
Und so geschah es, dass mein Anlass, mich über das Land zu informieren, mehr und mehr in den Hintergrund rückte, überdeckt und verschlungen wurde von der Faszination, die meine Recherchen in mir auslösten.
Ich mochte England wirklich, und zwar alles daran: die Landschaft, die Städte, die Sprache, die Menschen, den Humor.
Als Nächstes nötigte ich meine ganze Familie, einen Urlaub in London zu buchen – damit gehörte London zu den Orten, die ich liebte und wohl immer lieben werde.
Es gibt für mich einfach keine schönere und interessantere Stadt als London.
Und obwohl ich mittlerweile schon häufig dort war, kriege ich einfach nicht genug davon.
Nachdem meine Faszination auch nach Jahren nicht nachließ, packte ich schließlich mit 16 Jahren meine Koffer, um für 5 Monate in das Land zu gehen, dass ich aus meiner außenstehenden Betrachtungsweise so sehr liebte.
Das Beste, was ich wohl in meinem bisherigen Leben getan habe.
Als ich nach 5 Monaten wieder nach Deutschland kam, war es so, als würde ich meinem Zuhause den Rücken kehren, um in mein altes Zuhause zurückzukommen.
Und an diesem Gefühl hat sich bis heute nicht geändert. Nach wie vor fühle ich mich hin- und her gerissen zwischen Deutschland und England – egal, wo ich gerade bin, ich vermisse das Andere.
Also fing ich an, Englisch zu studieren und jedes Jahr, seit mein Aufenthalt vergangen war, zurück nach England zu kommen.
Und so ist der Zielort, der auf dem Bahnticket in meinen Händen steht, wohl keine Überraschung.
Der Zug fährt am Donnerstag ab und ich freue mich unglaublich, wieder dorthin zurückzukehren.
Nach Hause.
Aleu - Mo, 21:56
Erst einmal möchte ich allen einen frohen 1. Mai wünschen!
Auch, wenn ich von den allgemeinen Besäufnissen a la „Es ist 1. Mai, wir müssen jetzt trinken und fröhlich sein!“ nicht viel halte, so habe ich dennoch eine eigene Art und Weise entwickelt, den Beginn dieses Monats zu feiern.
Und so zog ich heute mit meinem Freund und einer lieben Kommilitonin los Richtung Fluss.
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe es, obwohl ich schon über ein halbes Jahr hier wohne, noch nicht geschafft, dem örtlichen Gewässer einen Besuch abzustatten.
Und das, obwohl es im Vorbeifahren immer so verlockend wirkt. Aber okay, im Winter hat ein Fluss auch nicht so viel Einladendes an sich.
Jetzt dafür aber umso mehr.
Wir sind also, ausgestattet mit Decken und kleinen Leckereien, losgezogen und haben es uns in der Nähe des kühlen Nass so richtig bequem gemacht.
Einfach mal sitzen, die Augen schließen und sich von der Sonne bestrahlen lassen – wunderschön.
Mein schlechtes Gewissen bezüglich einer noch anzufertigenden Hausaufgabe trieb uns dann letztendlich früher als geplant wieder heim, aber die Stunden, die wir hatten, waren sehr schön.
Überhaupt ist das Wetter aktuell einfach wunderbar.
Ich liebe ja immer besonders den Frühling und die Übergangszeit Richtung Sommer, in der es immer wärmer wird, die Hitze aber noch nicht zum Umfallen und im Haus verstecken ist.
So habe ich die letzten Tage wirklich genossen und konnte endlich meine lieben Sommerkleider wieder aus der Versenkung holen. Auch meine neuste Errungenschaft, ein paar wunderschöne, sommerliche Sandalen, durften vor kurzem zum ersten Mal ausgeführt werden.
Mein liebstes Sommerereignis trat dann vorgestern Abend zum ersten Mal wieder ein: der Sommerregen.
Ich kann gar nicht so genau beschreiben, was ich an ihm so alles liebe. Er hat einfach so gar nichts Regenhaftes, eher ist er einfach nur erfrischend, angenehm kühl auf der aufgewärmten Haut und sein Duft lädt zum Träumen ein.
Ich kann es kaum erwarten, bis er mir wieder einmal einen Besuch abstattet, dieser Regen!
Da das Wetter jedoch laut Wetterbericht nicht mehr allzu lange so schön bleiben soll und ich die lästige Hausaufgabe auch endlich hinter mich gebracht habe, zieht es mich jetzt wieder nach draußen, die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen.
Oh, ich wünschte, wir hätten einen Balkon!
Ich hoffe, ihr genießt das schöne Wetter ebenso wie ich! :)
Aleu - Di, 18:34
Blink, blink, blink – in regelmäßigen Abständen leuchtest du auf, motivierst mich, provozierst mich, amüsierst dich über mich.
Aber die Worte, um dich voranzutreiben, die wollen mir einfach nicht einfallen.
Und so bleibt die Seite, auf der du blinkend verweilst, leer. Wie so oft.
Schon seit ich schreiben kann, tue ich genau das – schreiben.
Ich besitze noch heute Texte – „Geschichten“ -, die ich in der 1. Klasse verfasst habe.
Ab der 4. Klasse war ich sogar in einem speziellen Schreibkurs, in dem uns Tipps und Ideen gegeben wurden, unsere Kreativität gefördert wurde.
Ich habe an einigen Wettbewerben teilgenommen und einige davon auch sehr gut abgeschlossen.
Es war ein Teil meines Lebens, mitunter sogar einer der wichtigsten Teile.
Wann immer ich etwas auf dem Herzen hatte, so habe ich es niedergeschrieben, fortgeführt, eine ganze Welt um einen einzigen Gedanken herum aufgebaut.
Und dann war es plötzlich weg.
Mit ca. 16 Jahren habe ich einfach aufgehört.
Zuvor hatte ich eine Tiefphase gehabt. Ich hatte weder Ideen noch Worte im Kopf. Nichts fiel mir ein. Die Seiten blieben leer.
Und sie bleiben es bis heute.
Wenn ich ab und an meinen Rechner und die Schubladen meines Schreibtisches durchforste, dann finde ich in den untersten und hintersten Ecken oftmals Überreste dieser Zeit. Dieser glücklichen Zeit, als ich in den Wörtern, Sätzen und Zeichen noch Freunde hatte. Aber nun scheinen sie mich verlassen zu haben.
Wenn ich mir meine alten Texte so anschaue, dann frage ich mich oft, wie es dazu kommen konnte. Ich bin immer so stolz auf meine Texte, lese sie selbst noch gerne und vermisse das Schreiben so sehr.
Aber so oft ich es auch versuche, es will nicht zurückkommen.
Um es wie Tim Bendzko auszudrücken: Wenn Worte meine Sprache wären.
Sie waren es einmal; was dann passiert ist, weiß ich nicht.
Also sitze ich nun vor dem blinken Zeichen, das mich auffordert, die Zeilen, die Seite mit Worten zu füllen.
Aber ich muss es enttäuschen, ich muss mich enttäuschen.
Vielleicht stelle ich mal den einen oder anderen Text von mir online.
Einerseits sind es sehr persönliche Texte; das Wenigste davon ist fiktiv, fast alles hat mit mir zutun.
Andererseits sind diese Zeilen mindestens 4 Jahre alt; was damals meine Seele und meine Person war, die sich in diesen Sätzen wieder findet, ist es heute mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr. Warum sollte ich diesen Spiegel in die Vergangenheit nicht mit Anderen teilen, die mich weder heute und schon gar nicht damals wirklich kannten?
Falls irgendwer, der das hier liest, einen Tipp hat, wie man seine Worte und Ideen wieder finden kann – dies ist ein Hilferuf. Bitte teilt euer Wissen mit mir.
Ich würde meine Worte so gerne wieder finden.
Aleu - So, 15:38
Man sollte nicht meinen, dass 6 Wochen so schnell vergehen, aber sie können es. Besonders, wenn man 6 Wochen frei hat, habe ich das Gefühl.
Und so startete ich heute – mehr oder weniger gesundheitlich beeinträchtigt – in mein 2. Semester.
Erst einmal fiel mir auf, wie unglaublich belebt meine liebe Wahlheimat doch plötzlich wirkt, sobald das ganze Studentenvolk wieder vor Ort ist.
Eben Jenes schob sich jedoch ebenfalls wieder auf dem definitiv zu kleinen, da immer überfüllten Uni-Parkplatz und zwischen den einzelnen Gebäuden und Hörsälen herum. Ich hatte schon ganz vergessen, wie viele Leute doch bei mir an der Uni sind – in den Semesterferien war es dort deutlich ruhiger zugegangen.
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man noch nicht „bereit“ ist, weiterzumachen?
Also, nicht im Sinne von „Haha, Bock hab’ ich eh nie!“, sondern einfach wirklich diese…Bereitschaft fehlt und man nicht weiß, wie man überhaupt anfangen soll?
Da steht dann vorne der Dozent, erzählt einem etwas und auf einmal ist es wieder wichtig, auf einmal muss man sich wieder Notizen machen, daheim recherchieren und am Ende Klausuren und Hausarbeiten darüber schreiben.
Und ich denke mir die ganze Zeit: „Ernsthaft jetzt? Ich soll jetzt wieder mitschreiben? Aber…wie?“
Ich schätze jedoch mal, dass das ganz normal ist.
Es kam mir zwar nicht so lange vor, aber es sind dennoch 6 Wochen Freizeit, die hinter mir liegen. Schwer, da wieder in so etwas wie einen „Arbeitstrott“ zu kommen.
Zu allererst habe ich mir heute jedoch ein wenig Ruhe gegönnt. Das ist fast noch komischer als die Sache mit dem „Arbeitstrott“.
Denn ich realisiere zwar einerseits, dass es jetzt wieder losgeht und ich wieder arbeiten muss, andererseits gibt es noch nichts zutun.
Ich komme also heim, in meiner „Jetzt geht es wieder los!“-Stimmung und dann passiert – nichts. Es gibt ja noch nichts, was dann passieren könnte.
Das genieße ich jetzt erstmal noch die nächsten Tage – die Arbeit und der Stress kommen noch früh genug!
Aleu - Di, 23:22
Eine Frage, mit der ich mich gerade in letzter Zeit sehr stark beschäftige – was bringt die Zukunft?
Glück? Unglück? Die Erfüllung aller Träume, die Zerstörung jedes einzelnen Wunsches? Eine Mischung aus Beidem?
Ich denke, eines bringt die Zukunft mit Sicherheit mit sich – Unsicherheit.
Wir können nicht sagen, was morgen passiert, in einem Monat oder in einem Jahr. Eigentlich können wir noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, was in den nächsten Stunden, ja sogar Minuten, passieren wird. Wir können es nur erahnen, und hoffen.
Hoffen, dass alles, oder doch zumindest das meiste, so läuft, wie wir es uns wünschen.
Und obwohl wir wissen, dass nichts gewiss ist, neigen wir doch dazu, uns in Sicherheit zu wiegen. Es ist schließlich so viel angenehmer, die Kontrolle zu haben. Und wenn diese Kontrolle auch nur ausgedacht, nur herbeigewünscht ist.
Und doch, trotz all dieser herbeigesehnten Sicherheit, passieren Dinge, unerwünscht, unvorhergesehen. Sie zwingen uns, umzudenken, den Plan zu ändern – den sicheren Bereich zu verlassen, den wir uns doch mit so viel Mühe aufgebaut haben.
Eine eben solche Situation ist mir vor einer Woche widerfahren. Sie mag nicht weltbewegend sein, aber meine Welt hat sie bewegt, sogar erschüttert.
Und trotz all der bösen Vorahnungen und intuitiven Gefühle – ich wollte sie nicht wahrhaben. Bis ich sie schwarz auf weiß vor mir hatte.
Und auf einmal war nichts mehr klar.
Zum Beispiel, dass ich die letzten freien Wochen vor Semesterbeginn entspannt mit meinem Freund verbringe. Dass ich nach diesen erholsamen Wochen wieder zurück an die Uni gehe, in ein neues Semester starte.
Was, wenn diese alltäglichen Dinge wegfallen? Was, wenn nichts davon mehr selbstverständlich ist?
In diesen Situationen kommt die Angst, und sie traf auch mich.
Die Angst, dass alles wieder von vorne beginnt. Die Angst, dass ich nicht wie geplant zurück in meine Wohnung fahre, nicht wie meine Kommilitonen an die Uni zurückkehre, dass sich alles ändert, dass sich der Plan ändert.
Würde ich es schaffen, ein Semester auszusetzen und dann an die Uni zurückzukehren? Was würde mit all den frischen, jungen Freundschaften geschehen, die sich im letzten Semester entwickelt hatten, würden sie alle zerbrechen, zu Grunde gehen an einer Hürde, der sie noch nicht gewachsen sind?
Ich weiß es nicht, und das ist das Schlimmste.
Ein weiser, alter, bärtiger Mann sagte einmal: „Es ist das Unbekannte, das wir angesichts von Tod und Dunkelheit fürchten, sonst nichts.“
Der Tod ist an dieser Stelle wohl ein wenig weit gegriffen, die Dunkelheit jedoch nicht.
Genau diese Dunkelheit, die sich so plötzlich über unsere sorgfältig geplanten und gehegten Pläne legt, sie verschluckt und uns allein und – im wahrsten Sinne des Wortes – planlos dastehen lässt – sie ist das, wovor sich viele Menschen, mich eingeschlossen, am meisten fürchten.
Ein wenig Hoffnung habe ich jedoch.
Die Dunkelheit, die sich undurchdringlich über meine Planungen gelegt und meine Hoffnungen verschluckt hatte, lichtet sich; langsam, aber stetig.
Was unter ihr zum Vorschein kommt, ist der alte Plan, und doch auch nicht. Die Begegnung hat ihn verändert und ich muss einsehen, dass er nicht so fest und sicher ist, wie er scheint, wie ich ihn gerne hätte.
Kleine oder auch größere Änderungen sind nicht nur möglich, sondern teilweise auch von Nöten.
Das Einzige, das ich bei alldem nie aus den Augen verlieren sollte, ist das Ziel. Alles Andere ist variabel.
Aleu - Mo, 23:55