Ich habe es endlich geschafft, meine Semesterferien mal ein wenig zu genießen.
Den Gedanken an die Hausarbeit, die ich ja eigentlich auch noch schreiben muss, schiebe ich dabei einfach ein wenig beiseite.
Dieses Wochenende war ich so viel unterwegs wie schon lange nicht mehr.
Freitag habe ich erst einmal eine Freundin in Mainz besucht. War schön, sie mal wieder zu sehen und die Stadt war auch ganz wunderbar!
Das nächste Mal, wenn ich hinfahre, suche ich mir allerdings einen sonnigen Tag aus.
Bisher ist meine Erinnerung an Mainz eher…grau.
Am Samstag ging es dann gleich wieder früh morgens los, diesmal Richtung Düsseldorf.
Dort fand eine Messe statt, auf der ich für ein paar Stunden gearbeitet habe.
Viele dort haben sich gewundert, dass ich extra den ganzen Weg nach Düsseldorf auf mich nehme, aber ich muss sagen, ich liebe diesen Stress einfach.
Gut, abends, wenn ich vollkommen platt heimkomme, dann vielleicht nicht ganz, aber sonst ist das total mein Ding.
Ich liebe es, geschäftig über die Bahnsteige zu hasten, um meine Anschlusszüge zu bekommen.
Ich liebe es, dass ich viele dieser Bahnhöfe mittlerweile schon fast in- und auswendig kenne; wie ein vertrauter Anlaufpunkt in einer ansonsten vollkommen fremden Umgebung.
Ich liebe es, meine Routine zu haben, sobald ich im Zug sitze; liebe es, meine Mitfahrer zu beobachten und immer wieder die gleichen Kategorien Mensch zu entdecken.
Und ich liebe es einfach, neue Städte zu sehen.
Es ist jedes Mal ein Erlebnis, aus dem Zug auszusteigen, durch die Bahnhofshalle zu wandern und schließlich durch zumeist große Türen auf den Bahnhofsvorplatz zu gelangen und den ersten Eindruck, der sich mir von einer Stadt bietet, in mich aufzusaugen.
Gestern habe ich zum Beispiel festgestellt, dass Düsseldorf eine wirklich schöne Stadt ist und deswegen definitiv auf meiner Liste landet.
Diese Liste habe ich angefangen, als ich mit diesen ganzen kleinen Deutschlandreisen begonnen habe.
Auf der Liste landet jede Stadt, die ich vom ersten Moment an für absolut sehenswert halte und die deswegen unbedingt einen zweiten Besuch rechtfertigt.
Schließlich habe ich, wenn ich zu den unterschiedlichen Terminen fahre, nie Zeit, mir mehr anzusehen als den Bahnhof und die entsprechende Messehalle oder die entsprechende Jugendherberge.
Ich habe also ein recht ereignis- und eindrucksreiches Wochenende hinter mir; nächstes Wochenende geht es dann ähnlich weiter, obwohl mir die Stadt, in die ich dann fahre, schon sehr bekannt ist.
Der Stress nimmt also kein Ende; er ändert nur sein Auftreten.
Diese Form gefällt mir jedoch sehr gut, ich wollte sie nicht missen.
Trotz allem genieße ich jetzt doch den mehr oder weniger freien Tag, den ich auf dem Sofa mit einer Tasse Tee und einem immer noch guten Buch (ich lese es nun schon im 2. Durchgang) verbringen werde.
Aleu - So, 12:08
Ich lebe noch. Ich hätte zwar vor 2 Wochen noch nicht gedacht, dass es so sein würde, aber ich habe es tatsächlich geschafft.
Ich habe die Horrorwoche hinter mich gebracht, eigentlich sogar recht erfolgreich.
Und auf den großen Stress folgt jetzt die große Freizeit. Und die große Leere.
Ständig ertappe ich mich dabei, wie ich, entspannt ein Buch lesend, gedanklich abdrifte und mich plötzlich panisch und mit schlechtem Gewissen frage, ob ich nicht Anderes/Bessere zutun hätte. Irgendwie ist noch nicht so ganz durchgesickert, dass ich vorerst erlöst bin von all den Veranstaltungen, Skripten, Handouts, Mitschriften etc.
Wie schwer es doch sein kann, einfach einmal nichts zutun. Ich schaffe es ja nicht einmal, das stelle ich ständig fest.
Ertappe mich auf einmal dabei, wie ich mein Zimmer aufräume, putze (na, wer macht das denn sonst freiwillig!?), Dinge nach sinnvoll sinnlosen Mustern ordne (z.B. DVDs und Bücher auf ihren Regalbrettern) und Ähnliches. Ich kann einfach nicht abschalten, obgleich ich mir genau das die ganze Zeit gewünscht habe und immer noch wünsche.
Aber vielleicht war es auch einfach zu viel Stress und zu viel Druck als dass alles auf einmal wegfallen könnte. Vielleicht dauert es einen kleinen Moment, vielleicht verschwindet es immer nur stückweise.
Ganz ohne Spannung mag ich mein Leben dann aber doch nicht.
Kaum ist der Unistress vorbei, da lade ich mir neuen Stress auf.
Die ehrenamtliche Tätigkeit in einem Verein, der sonst nur aus – pardon – Schnarchnasen zu bestehen scheint – schläfert meine anfängliche Motivation und positive Einstellung so langsam ein und treibt mich fast in den Wahnsinn.
Zusätzlich habe ich mich auf ein Praktikum bei einem Radiosender hier in der Nähe beworben und soll nun am Donnerstag zum Vorstellungsgespräch antreten.
Da es ein recht junger Sender ist, wird das Vorstellungsgespräch wohl eher weniger förmlich und konservativ ablaufen – mit anderen Worten: Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet, aber ich freue mich trotzdem drauf.
Schließlich ist es das, was ich für meine fernere Zukunft einmal anstrebe, da kann ein – vielleicht auch etwas unerwartetes – Reinschnuppern ja wirklich nicht schaden.
Ganz nebenbei, falls das irgendwen interessiert, schmunzle ich über die aktuelle politische Situation Deutschlands. Leichter Sarkasmus inbegriffen.
Wenn ein Land nun schon so weit ist, dass Debatten über den Beziehungsstatus eines Bundespräsidenten an der Tagesordnung stehen, dann…was weiß ich.
Ist ja wirklich auch eine Schlüsselqualifikation für das Amt eines Bundespräsidenten, so eine Ehe, nicht wahr!?
Falls hier jemand mitliest, sich aber nicht zu Wort meldet, dann bitte ich ihn/sie, dass doch einmal zu tun, nur Mut!
Der Blog ist zwar vorrangig als Auffangbecken für einen Gedankenüberschuss meinerseits gedacht, Kommentare dazu sind natürlich aber auch gerne gesehen.
Vielleicht habt ihr ja auch noch ein paar Ideen, über die ich mir den Kopf zerbrechen könnte!?
Also, ich probiere jetzt noch einmal, meine freie Zeit zu genießen – mal sehen, ob mir das gelingt.
Aleu - Di, 23:54
Der Titel ist momentan wirklich Programm.
Ich renne. Wegen allem. Überallhin. Und doch wird es knapp.
Ich habe in den letzten 2 Wochen zwei Referate gehalten, in den folgenden 2 Wochen kommen noch mal zwei.
Momentan fühle ich mich also wie eine Fabrik für Referate, wie ein Fließband, über das ohne Unterlass irgendwelche Projekte laufen - kaum gefertigt, schon verflogen.
Zusätzlich stehen in 2 Wochen dann auch die Klausuren an, meine allerersten Klausuren als Studentin.
Viele Leute haben mir gesagt, die Klausuren an der Uni seien wie das Abi an der Schule. Falsch. Sie sind schlimmer.
Jedenfalls sieht es bisher ganz danach aus.
Ich schreibe 9 Klausuren in einem Zeitraum von ca. einer Woche. Neun.
Am meisten freue ich mich dabei auf Tage, an denen ich mehrere Klausuren direkt hintereinander schreibe.
An alle Studenten der höheren Semester, die jetzt nur milde über meine Panik und Wut lächeln – also, ich finde das echt nicht normal.
Und selbst wenn die Uni sagt, es sei normal – ich finde es nicht normal.
Zwischen all den Referaten behandle ich also momentan noch sämtliche Stoffe aus dem letzten halben Jahr, und zwar so, dass ich sie mir am Abend der Klausur nur noch irgendwie einflößen muss, am besten intravenös oder so.
Zum wirklichen Lernen bleibt kaum Zeit.
Ganz nebenbei hat mich meine Freizeit auch schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen; sie vermisst mich bestimmt schon, ich sie allerdings auch.
Wir planen aber schon unser großes Wiedersehen nach dem 14. Februar; wenigstens etwas, auf das man sich freuen kann.
Lange wird das Zusammensein aber wohl nicht halten können, wenn ich an den Berg an Arbeiten denke, dessen Übersteigung mir in der vorlesungsfreien Zeit (sie heißt wohl mit gutem Grund nicht „Semesterferien“) noch bevorsteht.
Schließlich muss man am Ball bleiben, immer weiter rennen, oder man bleibt früher oder später auf der Strecke, wie der nette Herr uns gestern Abend in der Infoveranstaltung für Berufschancen so freundlich klargemacht hat.
Also geht das Rennen weiter. Ein Ziel ist noch für eine ganze Weile nicht in Sicht.
Aleu - Do, 19:16
Heute war ein ganz schrecklicher Tag. Nein, ansich ist eigentlich nichts Schlimmes passiert.
Eigentlich kann ich sogar sehr stolz auf mich sein.
Ich habe mich heute Morgen um 8:30 Uhr für anderthalb Stunden in den Zug gesetzt, um mich anschließend für mehrere Stunden zwischen ein paar uralte, muffige Bücher zu setzen und irgendwelche kryptische Beschreibungen über die Dominikaner – gähn – und die Inquisition – nicht ganz so gähn! – zu studieren.
Aber das Ergebnis kann sich endlich sehen lassen: Einige Seiten an Notizen, einige ausgeliehene Bücher, deren (relevanter) Inhalt noch in Notizen verwandelt werden will. Irgendwann.
Was also war so schrecklich heute?
Es war das Gefühl, dass, egal, wohin ich gegangen bin, ich irgendwas vergessen oder vermasselt habe.
Ich dachte, nach ewigen Recherchen fertig zu sein. Krame mein Zeug zusammen, gehe raus und setze mich an einen PC, um meine Notizen abzutippen. Sehe mir meine Notizen an und merke, dass ich 1) die Literaturangaben, die ich noch kopieren wollte, nicht kopiert habe und 2) mir eine Literaturangabe aufgeschrieben habe, das zugehörige Buch aber noch gar nicht durchgeschaut habe. Hatte es mir natürlich zu diesem Zwecke auch nicht ausgeliehen.
Gedanklich landete mein Kopf also auf der Tischplatte, dann habe ich mich wieder auf in die Bibliothek gemacht.
Man sollte ja meinen, das würde reichen, aber nein. So wäre es ja gerade noch ertragbar gewesen; ein wenig dumm und vergesslich vielleicht, aber nicht weiter schlimm.
Um meine Stimmung noch weiter zu steigern, ist mir das Ganze dann noch ein weiteres Mal passiert. Mittlerweile tat mein Kopf gedanklich schon weh von den ganzen unsanften Berührungen mit Holzplatten.
Weitere Ausführungen über den heutigen Tagesablauf, die allerdings zu ähnlichen Ergebnissen gelangen würden, lasse ich der Einfachheit halber Mal weg.
Nachdem mich der Wind dann nach Hause gepustet hatte, war ich wirklich fertig mit der Welt, aber vor allem mit mir.
Kennt ihr diese Tage, an denen man einfach nicht weiß, wo einem der Kopf steht?
Ich bin eigentlich ein sehr sorgfältiger und genauer Mensch, aber manchmal verstehe ich echt nicht, an was ich in diesen Momenten denke. Nicht an das Wesentliche auf jeden Fall.
Glücklicherweise hatte ich meine Literaturliste dann durchgearbeitet und musste mir selbst nicht weiterhin die Blöße geben.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich momentan Ferien habe und sich irgendwas in mir weigert, sich wieder einer langwierigen Arbeit zuzuwenden. Könnte ein Grund sein.
Hoffentlich legt sich das Ganze dann wieder ab nächster Woche, da geht die Uni schließlich wieder los. Ich vernehme Jubelschreie!?
Ich werde mich jetzt mal daran machen, die Notizen in eine einigermaßen sinnvolle Ordnung zu bringen – bis die Ordnung wirklich sinnvoll ist, vergehen vielleicht noch eine Tage.
Vorher werde ich mir aber irgendwas suchen, um meinen Kopf an seiner regulären Stelle festzukleben. Keine Lust, ihn noch mal zu verlieren.
Aleu - Do, 20:39
Ich mag es eigentlich nicht, wenn ich mich übermäßig aufrege. Ich denke mir dann immer, dass das ja nun wirklich verschwendete Energie ist, sich über irgendwas aufzuregen – meistens hilft es ja doch nichts.
In diesem Fall auch; trotzdem rege ich mich auf.
Vielleicht, weil mich dieses Verhalten schon seit Jahren immer wieder an anderen Menschen aufregt und ich es irgendwann einfach mal rauslassen muss.
Klar, den entsprechenden Personen habe ich es auch schon gesagt, aber das ist immer noch etwas Anderes, als den Gedankenbrei, den ich im Kopf habe, komplett raus zu klatschen.
Ich hasse, ich betone: ich hasse es, wenn jemand nicht zuverlässig ist.
Und ich kann nicht verstehen, wie jemand so sein kann.
Vielleicht bin ich zu nett, zu hilfsbereit, zu rücksichtsvoll. Ich weiß es nicht.
Aber es gibt kaum etwas, dass mich so an anderen Leuten aufregt, wie Unzuverlässigkeit.
Und da ist es mir eigentlich ganz egal, wer es ist und um was es geht; ob mein Freund, der mir irgendwas versprochen und genau dieses Versprechen dann wieder vergessen hat, ob Leute aus der Uni, die sich wegen eines Referats schon ewig bei mir melden wollten und es dann ewig nicht gemacht haben – egal.
Ich finde einfach, wenn man zusammen arbeiten soll, aber auch, wenn man etwas verspricht – dann ist das doch etwas, worauf sich die andere Person verlassen können sollte?
Wofür denn sonst überhaupt das Versprechen?
Dann könnte man das Ganze ja auch gleich bleiben lassen, wenn man die Person, der man es versprochen hat bzw. mit der man zusammen arbeiten wollte sowieso wieder hängen lässt.
Doch, ich finde, Unzuverlässigkeit ist etwas ganz Schreckliches.
Gibt es da irgendwelche Meinungen zu?
Ich habe nun endlich meinen Themenbereich für das Referat gesagt bekommen, werde mich morgen also auf Richtung Bibliothek machen, um zu recherchieren.
Ich kann mir ja wirklich nichts Schöneres vorstellen, als einen schönen, freien Ferientag zwischen den ganzen muffigen Schinken im historischen Institut zu verbringen! Aber da muss ich jetzt wohl durch.
Aleu - Mi, 19:23
Worte sind der Anfang von Taten.
Diesen netten Spruch habe ich auf einem kleinen Block entdeckt, den mir die Mutter meines Freundes zu Weihnachten geschenkt hat.
Erstmal etwas sehr Positives, denn auf dem Block, den mein Freund bekommen hat, steht Master of Desaster. Sie hält anscheinend in dieser Hinsicht mehr von mir als von ihm. :D
Aber wie ist das nun mit den Taten?
Gerade momentan gibt es ja wieder viel Gerede darum: die lieben Vorsätze für das neue Jahr.
Kaum geht es auf Silvester zu, gibt es kaum ein anderes Thema mehr und kaum ist Silvester rum, ist nichts so schnell wieder in Vergessenheit geraten.
Warum macht man sich die Mühe dann eigentlich?
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe das noch nie wirklich gemocht. Mich hat das ganze Gerede um Vorsätze immer unter Druck gesetzt und wenn es eine Situation gibt, in der ich nicht produktiv sein kann, dann ist es, wenn ich Druck bekomme, und wenn nur von mir selbst.
Klar hatte ich früher auch so die üblichen Vorsätze: besser in der Schule werden, - typisch Mädchen – mehr Sport treiben und abnehmen, und noch viele Weitere. Aber lange hat das alles nicht gehalten. Nur ein schlechtes Gewissen, das hat’s mir gemacht.
Also habe ich das mit den Vorsätzen einfach aufgegeben, oder, anders gesagt, ich habe nur einen einzigen Vorsatz: keine Vorsätze mehr.
Zu häufig waren die Worte bei mir nicht der Anfang von Taten, sondern der Anfang von Nichts. Und dann vom schlechten Gewissen.
Apropos schlechtes Gewissen: das bereitet mir ein notgedrungener Vorsatz, der noch aus dem letzten Jahr stammt. Notgedrungen deswegen, weil ich keine Wahl habe, ob ich den ganzen Kram, der mir von sämtlichen Dozenten über die Ferien aufgehalst wurde, bearbeite oder nicht. Frei steht mir nur, wann und wie sorgfältig.
Da ich nun aber ein eigentlich sehr ehrgeiziger Mensch bin, will ich natürlich weder unsauber noch auf den letzten Drücker arbeiten.
Die erste freie Woche ist nun also mit Weihnachten rumgegangen und ich hatte die ganzen Feiern als Vorwand genommen, die Arbeit vor mir her zu schieben.
Da die Feierei nun mit Silvester vorerst endgültig geendet hat, hat sich mein Vorwand in Luft aufgelöst und das schlechte Gewissen sich zurück gemeldet.
Ich blicke nun also mit einem leichten Seufzen auf die kommende Woche, die mir wohl eine Menge Arbeit bringen wird.
Aber ich will meine Worte ja schließlich auch zu Taten werden lassen.
Aleu - So, 23:49
Damit überhaupt klar ist, wessen wirre Gedanken sich hier bald tummeln werden, erst mal etwas zu meiner Person.
Ich bin 20 Jahre alt und studiere seit diesem Herbst an der Uni in Gießen. Meine Fächer sind Anglistik, Germanistik und Geschichte und nein, ich studiere nicht auf Lehramt und ja, ich habe trotzdem eine Vorstellung, was ich damit mal machen möchte.
Ich lese sehr gerne und kann mich eigentlich an keine Zeit erinnern, in der das nicht so war.
Gelesen wird bei mir eigentlich fast alles, was mir vor die Nase kommt. Daher wahrscheinlich auch die Wahl meines Studienfaches.
Früher habe ich auch sehr viel selbst geschrieben, aber leider hat sich das in den letzten Jahren aus mir unerklärlichen Gründen ein wenig verloren. Es fing an mit einem Krea-Tief, aus dem ich nicht mehr so wirklich herauskam und es irgendwann wohl auch nicht mal mehr versucht habe. Dieser Blog ist also, neben einem Denkarium, auch ein Sammelplatz für eventuelle Texte, die ich hoffe bald wieder verfassen zu können. Das Schreiben fehlt mir nämlich trotz allen kreativen Tiefs sehr.
Ich bin Deutsche, mein Herz schlägt aber auch ein bisschen Englisch; spätestens, seit ich dort für eine Weile gelebt habe. Ich fahre, so oft es geht, nach England, um die Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, aber auch einfach nur das Land ansich mal wieder zu besuchen.
Viele verstehen mich da nicht, aber Britisches Englisches ist für mich eines der schönsten Dinge auf der Welt überhaupt.
Ich interessiere mich ein wenig für Mode und Make-Up, ich würde mich allerdings weder als sonderlich versiert noch als sonderlich begabt bezeichnen. Ich verfolge Trends, aber ich mache sie nicht immer mit und wenn, dann auch nicht immer zu 100 % ; ob aus Unvermögen oder Widerwillen sei jetzt mal dahingestellt. ;)
Ganz abgesehen davon besitze ich allerdings eine stetig wachsende Sammlung an Nagellacken, die einige Menschen meines Umfelds schon als leicht krankhaft bezeichnen. Ich halte sie für erweiterbar. ;)
Ansonsten habe ich nach vielen Jahren der Abstinenz das Reiten wieder für mich entdeckt und freue mich über jeden Fortschritt, den ich auf dem Rücken eines Pferdes vollbringe.
Meine restliche Zeit verbringe ich gerne mit meinem Freund, meiner Familie und meinen Freunden, wobei die Uni diese Freizeit aktuell schon ganz schön beschneidet. Ich versuche mir herauszunehmen, was ich kann.
Falls es irgendwelche Fragen zu meiner Person geben sollte – einfach stellen.
Ob ich sie alle beantworte, ist dann allerdings wieder eine andere Sache. ;)
Aleu - So, 21:41
Langsam hebe ich die Hand und setze die Spitze des Zauberstabes an meiner Schläfe an. Ich schließe die Augen, entspanne mich für einen Moment und bewege den Stab dann langsam weg von meinem Gesicht. Als ich die Augen wieder öffne, erkenne ich einen dünnen, silbrig schimmernden Faden, der wie eine Brücke zwischen der Holzspitze und meiner Haut schwebt.
Langsam ziehe ich den Gedanken hervor, bis die Verbindung abreißt und er nur noch lose schwebend den Bewegungen des Zauberstabes folgt. Mit einer sanften Kreisbewegung lasse ich den Gedanken von der Spitze des Stabes fallen; leicht wie eine Feder sinkt er langsam nach unten, bis er in dem runden, steinernen Becken landet. Sichtlich erleichtert trete ich zurück.
So oder so ähnlich stelle ich es mir vor, ein Denkarium zu besitzen.
Ein Denkarium, also ein Gefäß, das meine Gedanken aufnimmt und sicher verwahrt, wenn in meinem Kopf einfach kein Platz mehr zu sein scheint.
Diese Vorstellung stammt aus den Harry Potter Büchern von J. K. Rowling und sie hat mich vom ersten Moment an fasziniert.
Das liegt vielleicht daran, dass ich dieses Gefühl, den Kopf aus allen Nähten platzen zu spüren, nur zu gut kenne.
Seit ich denken kann, tue ich genau das: Denken.
Und zwar sehr viel, nach Meinung einiger Leute zu viel.
Aber ich kann es nicht abschalten, es passiert einfach.
Viel zu oft ist es dabei so, dass ich nicht nur einen kurzen Gedanken an ein Thema verschwende, sondern mir vielmehr eine komplette Abhandlung dazu zurechtdenke.
Es ist nicht Dahergedachtes, es ist schon nach kurzer Zeit wohl formuliert und strukturiert.
Und dann? Dann passiert nichts weiter. Denn was sollte ich dann mit diesen Gedanken anfangen, wem sollte ich sie vermitteln? Wer interessiert sich – vor allem in genau diesem Moment – schon für sie?
Und so ist es viel zu häufig so, dass sie einfach verschwinden, irgendwo, in den Tiefen meiner Gedankenwelt.
Und oftmals tauchen sie nicht wieder auf. Etwas Durchdachtes verwandelt sich also in kürzester Zeit in sinnlose Zeitverschwendung.
So geht es mir schon seit einigen Jahren und ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob ich dem nicht entgegenwirken sollte und wie ich das anstellen könnte.
Ich habe es mit Tagebüchern versucht, aber ich konnte leider nie eine gewisse Kontinuität aufbauen, aus mir nicht erklärlichen Gründen.
An sich liebe ich es nämlich, zu schreiben.
Also dachte ich, dass ich diese beiden Aspekte verbinden könnte, anfangen könnte, meine Gedankenkonstrukte in Wortkonstrukte zu verwandeln.
Und diesen Versuch starte ich ab heute, hier.
Dieser Blog dient mir also als Aufbewahrungsort, für all die Gedanken, die mir bisher immer abhanden gekommen sind. Er ist also in erster Linie für mich; natürlich würde es mich freuen, wenn ich damit auch weitere Menschen erreichen und zu einer Reaktion bewegen könnte.
Soviel also erst mal dazu.
Aleu - So, 20:31