Sonntag, 1. Januar 2012

Denkarium.

Langsam hebe ich die Hand und setze die Spitze des Zauberstabes an meiner Schläfe an. Ich schließe die Augen, entspanne mich für einen Moment und bewege den Stab dann langsam weg von meinem Gesicht. Als ich die Augen wieder öffne, erkenne ich einen dünnen, silbrig schimmernden Faden, der wie eine Brücke zwischen der Holzspitze und meiner Haut schwebt.
Langsam ziehe ich den Gedanken hervor, bis die Verbindung abreißt und er nur noch lose schwebend den Bewegungen des Zauberstabes folgt. Mit einer sanften Kreisbewegung lasse ich den Gedanken von der Spitze des Stabes fallen; leicht wie eine Feder sinkt er langsam nach unten, bis er in dem runden, steinernen Becken landet. Sichtlich erleichtert trete ich zurück.


So oder so ähnlich stelle ich es mir vor, ein Denkarium zu besitzen.
Ein Denkarium, also ein Gefäß, das meine Gedanken aufnimmt und sicher verwahrt, wenn in meinem Kopf einfach kein Platz mehr zu sein scheint.
Diese Vorstellung stammt aus den Harry Potter Büchern von J. K. Rowling und sie hat mich vom ersten Moment an fasziniert.
Das liegt vielleicht daran, dass ich dieses Gefühl, den Kopf aus allen Nähten platzen zu spüren, nur zu gut kenne.
Seit ich denken kann, tue ich genau das: Denken.
Und zwar sehr viel, nach Meinung einiger Leute zu viel.
Aber ich kann es nicht abschalten, es passiert einfach.
Viel zu oft ist es dabei so, dass ich nicht nur einen kurzen Gedanken an ein Thema verschwende, sondern mir vielmehr eine komplette Abhandlung dazu zurechtdenke.
Es ist nicht Dahergedachtes, es ist schon nach kurzer Zeit wohl formuliert und strukturiert.
Und dann? Dann passiert nichts weiter. Denn was sollte ich dann mit diesen Gedanken anfangen, wem sollte ich sie vermitteln? Wer interessiert sich – vor allem in genau diesem Moment – schon für sie?
Und so ist es viel zu häufig so, dass sie einfach verschwinden, irgendwo, in den Tiefen meiner Gedankenwelt.
Und oftmals tauchen sie nicht wieder auf. Etwas Durchdachtes verwandelt sich also in kürzester Zeit in sinnlose Zeitverschwendung.

So geht es mir schon seit einigen Jahren und ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob ich dem nicht entgegenwirken sollte und wie ich das anstellen könnte.
Ich habe es mit Tagebüchern versucht, aber ich konnte leider nie eine gewisse Kontinuität aufbauen, aus mir nicht erklärlichen Gründen.
An sich liebe ich es nämlich, zu schreiben.
Also dachte ich, dass ich diese beiden Aspekte verbinden könnte, anfangen könnte, meine Gedankenkonstrukte in Wortkonstrukte zu verwandeln.
Und diesen Versuch starte ich ab heute, hier.

Dieser Blog dient mir also als Aufbewahrungsort, für all die Gedanken, die mir bisher immer abhanden gekommen sind. Er ist also in erster Linie für mich; natürlich würde es mich freuen, wenn ich damit auch weitere Menschen erreichen und zu einer Reaktion bewegen könnte.

Soviel also erst mal dazu.

Denkarium

A quick glance into an occupied mind.

Lektüre.

Rowling
Harry Potter and the Goblet of Fire

Rowling
Harry Potter and the Order of the Phoenix

Rowling
Harry Potter and the Half-Blood Prince

Rowling
Harry Potter and the Deathly Hallows

Doyle
The Adventures of Sherlock Holmes

Doyle
The Hound of the Baskervilles

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